Baumkontrolle bei Schnee

Dieser Beitrag stellt keine rechtliche Beratung, sondern nur eine persönliche Empfehlung dar.

Für Baumkontrollen ist das ganze Jahr Saison, zumindest wenn man dies hauptberuflich macht. Gerade im Alpenraum und den Mittelgebirgen kann es dann vorkommen, dass Schnee liegt. Normalerweise kann man eine vollständige Baumkontrolle nur durchführen, wenn man alle vom Boden aus erkennbaren Bereiche des Baumes sehen kann. Bei frischem Schneefall sind meist Stammfuß, Astoberseiten, Vergabelungen und Zwiesel schneebedeckt. Zumindest in den oberen Baumteilen hält sich der Schnee nicht lange und verschwindet durch Wind, Sonneneinstrahlung oder Eigengewicht in Verbindung mit der Erdanziehungskraft. Am Stammfuß hingegen kann Schnee länger liegen bleiben oder durch Räumtätigkeit angehäuft werden. Alte Pilzfruchtkörper etwa des Brandkrustenpilzes wären dann nicht zu sehen.

Wenn man die Bäume bei der Folgekontrolle schon jahrelang kennt, stellt dies nur ein geringes Problem dar. Bei der nächsten Regelkontrolle ist der Baum wahrscheinlich wieder komplett einsehbar. Gerade auf die Ersterfassung sollte aber möglichst bei solchen Witterungsbedingungen verzichtet werden.

Man kann natürlich auch frischen Schnee mit einem kleinen Besen entfernen, jedoch ist dies bei mehreren Bäumen ein großer Aufwand. Empfehlenswert ist eine Bemerkung im Baumkataster, z.B. ‚Schnee‘ oder ‚Nur eingeschränkte Kontrolle wegen Schnee‘. Auch bei Baustellen oder Nachbargrundstücken kann so eine eingeschränkte Zugänglichkeit dokumentiert werden.

Ansonsten ist im Winter bei zuviel Schnee Zeit für Innendienst.

Eingeschneit. Zeit für Innendienst.

Eingehende Untersuchungen wie Schalltomographie oder Bohrwiderstandsmessungen sollten bei längerfristigen milderen Witterungen mit positiven Temperaturen stattfinden. Bei größeren Kälteperioden mit negativen Temperaturen auch tagsüber besteht die Gefahr von gefrierendem Wasser etwa in defekten Stammbereichen. Dies kann das Messergebnis verfälschen.