Blitzschäden an Bäumen

Blitz trifft Baum
Blitz schlägt in Baum ein
Gemeinfreies Foto von wikimedia.org

Blitze sind faszinierend und beängstigend zugleich. Deutlich wird ihre zerstörerische Kraft an Bäumen – zumal der Schaden dort noch lange zu erkennen ist. Bei einem Blitzeinschlag kann es zu einer regelrechten Sprengung des Baumes kommen, bei der Holzteile wie Geschosse meterweit geschleudert werden können. Auch Brände können entstehen. Bäume können durch den Blitz gespalten werden. Am häufigsten sucht sich der Blitz den Weg außen am Stamm nach unten, wodurch so genannte Blitzrinnen entstehen. Diese können vom Baum wieder überwallt werden, so dass keine bleibenden Schäden hervorgerufen werden. Ist der Schaden größer kann es allerdings zu Befall durch Pilzen kommen, welche nach einiger Zeit eine Fäule verursachen können. Eine zeitnahe Fällung ist nur bei einer Zerstörung oder größeren Schädigung des Baumes notwendig. Eventuell können durch Kronensicherungen gefährdete Baumteile etwa bei einer Spaltung stabilisiert und gesichert werden. Auch lichtundurchlässige Folien über der Schadstelle wurden schon eingebaut. Dadurch kann sich innerhalb einer Vegetationsperiode leichter neues Gewebe bilden und den offenliegenden Bereich überwachsen (Flächenkallus). Nach einer Baumkontrolle nach dem Einschlag (z.B. Gefahr durch abgebrochene Äste) ist es meistens ausreichend, die weitere Entwicklung des Baumes zu beobachten. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an eine Fachperson in Ihrer Nähe. Alte markante Bäume werden auch mit Blitzableitern vor Schäden geschützt, zum Beispiel auf der Insel Mainau.

Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen…

Leichter Blitzschaden Pyramidenpappel
Leichter Blitzschaden an einer Pyramidenpappel

Dass Bäume keinen Schutz vor Gewitter bieten sollte mittlerweile bekannt sein. Aber irgendeinen wahren Hintergrund haben Sprichwörter und Redewendungen meistens. Eine mögliche Erklärung wäre die glatte Rinde von Buchen, die bei Regen aufgrund ihrer Nässe den Blitz besser in den Boden leitet als bei der zerfurchten Borke der Eiche, so dass keine sichtbaren Schäden nach einem Blitzschlag bleiben. Für Schutz suchende Personen trotzdem nicht weniger gefährlich. Darüber hinaus bestand wohl die Annahme, dass Blitze häufiger in Eichen einschlagen, da diese mit ihren Pfahlwurzeln eine Verbindung zum Grundwasser hätten.
Im Wald ist die Wahrscheinlichkeit eines Blitzschlages wegen der großen Anzahl an Bäumen deutlich geringer als bei einem einzelnen Baum in der Landschaft. Da es vor allem früher mehr Buchenwälder gab und Eichen eher alleine als Solidärbäume stehen, könnte auch so die Volksweisheit erklärt werden. Eine weitere Erklärung findet sich bei Wikipedia: “Früher wurden niedrige Gewächse (Büsche) im Deutschen als „Bucken“ bezeichnet. Man soll sich also eher ins Gebüsch schlagen, als sich neben einen Baum zu stellen.”  (de.wikipedia.org/wiki/Gewitter, Version vom 19. Juni 2013, 10:51 Uhr)