Der Weltwald ist das Landesarboretum der Bayerischen Staatsforsten zwischen Freising und Allershausen, etwa 30 Kilometer nördlich von München. Über 300 Baumarten aus der nördlichen Hemisphäre finden sich im Kranzberger Forst auf einer Fläche von fast 100 Hektar. Durch das sich veränderte Klima schaut man nicht nur bei Straßenbäumen nach Baumarten und -sorten aus anderen Gebieten, sondern testet auch im Wald, ob sich exotische Gehölze hier etablieren könnten.
Die Gehölzsammlung gliedert sich in verschiedene Bereiche, die auf den Themenpfaden Nordamerika Ost und West, Europa und Vorderasien sowie Mittel- und Ostasien erkundet werden können. Alle Pfade treffen sich im Zentrum des Arboretums, an dem sich ein Infopavillon und eine Kirche befinden. Sie ist Überbleibsel der ehemaligen Siedlung Oberberghausen.
Vom Dorf zum Arboretum
Im 19. Jahrhundert versuchte man mit der Anpflanzung von verschiedenen Weidenarten den Ertrag zu steigern. Die Bewohner mussten dafür ihre Höfe verlassen. Das Projekt stieß in der forstlichen Fachwelt zwar auf großes Interesse, die erwarteten Ertragssteigerungen konnten jedoch bei weitem nicht erfüllt werden. Die ersten Pflanzungen für das Arboretum sind jüngeren Datums und erfolgten Ende der Achtziger Jahre. Sie wechseln sich mit dem Altbestand ab.
Wald der Exoten
Besucher erfahren auf Tafeln Flora, Fauna, Topographie und Klima der einzelnen Regionen und lernen fremdländische Baumarten mit ihrer Herkunft, ihren Ansprüchen und ihrer forstlichen Nutzung kennen. So hat die Felsengebirgs-Tanne, Abies lasiocarpa, nur geringe forstwirtschaftliche Bedeutung. Ihr intensiver Duft aber macht den Spaziergang durch den Bestand zu einem Erlebnis und den Baum in seiner Heimat im Nordwesten der USA zu einem beliebten Weihnachtsbaum. Der Großblättrige Ahorn, Acer macrophyllum, ein Laubbaum an der Westküste der Vereinigten Staaten, wird bis zu 30 Meter hoch und ist dort ein beliebter Baum in Parks und Straßen. In Europa hingegen erreicht er diese Höhen nicht. Die Mandelweide (Salix triandra) ist bei uns in Baumschulen und Gartenmärkten verfügbar. Ihre Zweige werden gerne zum Flechten und zur Dekoration verwendet.
Ausflugsziel
Der Weltwald ist nicht nur für Gehölzkundige und Wissenschaftler interessant. Er befindet sich weiter im Aufbau und in der Entwicklung zu einem parkähnlichen Areal und ist deshalb ideal als Ausflugsziel für geeignet. Für die Besichtigung sollte man sich etwa einen halben Tag Zeit nehmen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Staatsforsten.